Video zur Methode „Benutzen – Analysieren – Gestalten – Verankern“
Ein neues Video aus der Reihe Informatikdidaktik kurz gefasst ist online.
Benutzen – Analysieren – Gestalten und Verankern: Ein Ansatz für forschend-entdeckendes Lernen im Informatikunterricht.
Informatikunterricht ist durch das Zusammenspiel zwischen der Aneignung konzeptionellen Wissens und dem handelnden Umgang mit Werkzeugen geprägt.
Informatiksysteme zeichnen sich häufig durch unerwartetes Systemverhalten aus. Das kann Ausgangspunkt sein für forschend-entdeckendes Lernen.
Vor allem im Informatikunterricht gibt es die Möglichkeit, Social Media und Anwendungsprogramme sicher zu benutzen und auf ihre Wirkprinzipien zu untersuchen.
Welches Informatiksystem eignet sich nun für die Methode Benutzen – Analysieren – Gestalten – Verankern?
Klar ist, wir brauchen ein modifizierbares Informatiksystem mit aussagekräftigen Rückmeldungen. Das kann ein Schreibprogramm sein, eine Tabellenkalkulation oder Datenbank. Zum Beispiel in einem Schreibprogramm kann ein Brief geschrieben werden müssen mit einer bestimmten Formatierung –und dabei treten Probleme auf.
Das kann auch in einer Tabellenkalkulation sein, in der eine bestimmte Ausgabe einer Funktion erwartet wird, die aber fehlerhaft ist. Und die Schülerinnen und Schüler müssen dann schauen, an welcher Stelle in dem Programm der Fehler passiert.
Das kann eine Anwendungssoftware sein, zum Beispiel ein kleines Programm, das eine bestimmte Regel unerwartet umsetzt, das modifiziert und ergänzt werden muss, oder es kann ein Rechnernetz sein. Es können zwei reale Rechner sein, die miteinander in Verbindung stehen oder in dem Lernprogramm Filius eine Simulation.
Als Informatiklehrkraft haben Sie die Aufgabe, sich einen spannenden Kontext zu überlegen und entsprechende Software vorzubereiten.
Wie sieht nun der typische Unterrichtsgang aus?
Die Schülerinnen und Schüler bekommen eine Software und eine Aufgabe damit – und bei der Lösung treten Probleme auf.
Diese erfordern eine Hypothesenbildung der Schülerinnen und Schüler, eine Analyse der inneren Struktur der Software oder der Funktion in der Excel Tabelle und anschließend Hinweise, wie die Schülerinnen und Schüler weiter gestalten können. Am Ende steht die Reflektion.
Benutzen – Analysieren – Gestalten und Verankern: Abschließend kann gesagt werden, dass diese Methode sowohl den Ablauf einer Unterrichtsstunde beschreiben kann als auch als Makromethode eine ganze Unterrichtsreihe, also einen längeren Zeitraum prägen kann.
Literatur:
Hellmig, L. & Hempel, T (2015) Benutzen – Analysieren – Gestalten – Verankern. Eine didaktische Schrittfolge für den Informatikunterricht. In Gallenbacher, J. Tagungsband der Fachtagung Informatik und Schule – INFOS 2015.