Grundlagen (1)
 
 
Abgrenzung und Hintergrundinformationen

Von der Erzeugung bis zu seiner Zerstörung, dem Lebenszyklus, kann ein Objekt unterschiedliche Zustände annehmen. Ein Zustandsdiagramm visualisiert diese Zustände und die Operationen, die zu einem Zustandsübergang führen. Es beschreibt also das erlaubte Verhalten der Objekte einer Klasse in Form von Zuständen und Übergängen. Mit anderen Worten: Hier werden die zeitlichen und kausalen Abhängigkeiten der Operationen einer Klasse modelliert.

Das Sequenzdiagramm aus dem vorigen Kapitel zählt zu den Interaktionsdiagrammen und stellt die Wechselbeziehung zwischen kollaborierenden Objekten dar. Im Gegensatz zu dieser "Interaktion", also dem konkurrierenden Verhalten mehrerer Objekte, modelliert das Zustandsdiagramm das "Intraobjektverhalten" spezifischer, einzelner Objekte.

Im Prinzip könnte man das Verhalten jeder Klasse durch ein Zustandsdiagramm beschreiben. In der Praxis werden jedoch lediglich für Klassen mit einem nicht-trivialen Lebenszyklus Zustandsdiagramme angefertigt. Hierunter versteht man Klassen mit interessantem bzw. dynamischem Verhalten. Für Klassen, die nur als Schnittstelle dienen oder solche, die allein Werte zwischenspeichern, ist eine Darstellung nicht vorgesehen.

Konzeptionell basiert das Zustandsdiagramm auf den endlichen Automaten nach Moore und Mealy, die den Stundenten in der Vorlesung "Schaltwerke und Rechnerorganisationen" an der Universität Siegen und natürlich auch an anderen Hochschulen begegnen werden. Auch hier exisitiert der Zustandsübergang, den wir später als Transition bezeichnen. Diese Übergänge werden meist von externen Reizen ausgelöst und werden uns später im Zusammenhang mit Ereignissen, Aktionen und Aktivitäten noch näher beschäftigen.

 
 
 Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass das Zustandsdiagramm:

  • den Lebenszyklus eines einzelnen Objekts an Hand von erreichbaren Zuständen zeigt


  • mit Zustandsänderungen, den Transitionen, die Zustandsübergänge steuert


  • die Operationen, die in einem Zustand oder bei einer Transition auftreten können, visualisiert.
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